Gütezeichen und Auszeichnungen
RAL Gütegemeinschaft
Feuerbestattungsanlagen
Im Jahr 2007 wurde die Feuerbestattung Minden mit dem RAL Gütezeichen Feuerbestattungsanlagen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erfordert die Einhaltung strengster Auflagen, die die gesetzlichen Forderungen deutlich überschreiten. Der Anforderungskatalog der RAL Gütegemeinschaft enthält die höchsten Standards zum Betrieb von Krematorien in Europa. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Auflagen gewährleistet eine gleichbleibende Qualität.
Markenzeichen
Krematorium
Mitte des Jahres 2020 hat der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. der Feuerbestattung Minden die Lizenz zur Führung des gesetzlich geschützten Markenzeichens „Krematorium“ erteilt.
Prüfung und Übergabe durch Herrn Stephan Neuser.
Kontrolliertes
Krematorium
Seit Dezember 2019 trägt die Feuerbestattung Minden das Siegel „Kontrolliertes Krematorium“ vom Arbeitskreis kommunaler Krematorien im Deutschen Städtetag (AKK). Dieser sichert einheitliche Standards und fordert die Wahrung ethischer Grundsätze bei der Feuerbestattung ein. Das Siegel wird kommunal und privat betriebenen Krematorien verliehen, wenn sie sich nach der AKK-Siegelrichtlinie durch eine unabhängige Prüfinstanz prüfen lassen und die Erfüllung der Kriterien nachweisen.
Hightech und Umwelt
Der Umweltgedanke spielt für uns eine große Rolle, und es entspricht unserem Verantwortungsgefühl für die Umwelt, dass unsere Anlage die gesetzlichen Grenzwerte für Emissionen der Umweltschutzrichtlinien um ein Vielfaches unterschreitet. Die Feuerbestattung Minden ist mit der technologisch modernsten Anlage ausgerüstet, die derzeit möglich ist. Die Emissionen / Ausstöße werden durch unsere Anlage weit unterschritten (nach 27. Bundesimmissionsschutzgesetz). Der RAL-Verband (RAL – GZ 906 Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen e.V.), in dem wir seit 2007 freiwillig Mitglied sind, überprüft regelmäßig unangekündigt diese gesammelten Werte. Die Feuerbestattung Minden zählt demnach bzgl. des Emissionsschutzes zu den modernsten Feuerbestattungen in Deutschland.
Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig. Wir sind stets darauf bedacht, Fortschritte im technischen Bereich in unser Konzept mit aufzunehmen. Wir haben einen sehr hohen Anspruch an uns selbst und können Ihnen daher einen optimalen Service bieten, der das Vertrauen verdient, das Sie uns entgegenbringen.
Spenden aus Recycling von metallischen Rückständen
Metallische Rückstände (medizinische Implantate sowie Sargbestandteile) aus dem Kremierungsprozess und der Ascheaufbereitung können teilweise aufgrund technischer Zwänge der Urne nicht zugeführt werden. Diese Rückstände werden gesammelt und einer Verwertung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) zugeführt. Die daraus erzielten Erlöse werden u. a. zur Kostendeckung der Friedhöfe, Trauerhallen und Gebäude verwendet oder für gemeinnützige Zwecke, meist in der Region, gespendet. Mit der Beauftragung der Einäscherung in der Feuerbestattung Minden wird unserem Konzept zum Umgang mit metallischen Rückständen zugestimmt. Es besteht keinerlei Anspruch auf Erstattung.
„Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.“
Ernst Ferstl
Einige unserer Spendenprojekte:
Friedhofsgruppe Minden (Diakonische Stiftung Salem)
Fruchtalarm Minden
Hospizkreis Minden e.V.
PariSozial Minden-Lübbecke (Hospitz Veritas)
Minden-Lübbecke
Hospizgruppe Stadthagen
Hospizgruppe Obernkirchen-Auetal
Osnabrücker Hospiz
Einige Spendenprojekte:
Unterstützung des Aufbaus der Sternenkinder-Grabstädte auf dem Südfriedhof im Jahr 2013:
Sternenkinder Grabstädte auf dem Südfriedhof Minden,
Foto: Gabriele Bleichroth, Ev. Krankenhausseelsorge Minden
Bartholomäus erhielt im Jahr 2013 eine Gemeinschaftsspende des Verbunds „Die Feuerbestattungen“ zur Verwirklichung eines Kinderheims in Nairobi:
Bericht Jahrheft Bartholomäus
Friedhofskultur 8/2013, S. 7
Spenden für das Projekt Fruchtalarm im Mindener Johannes Wessling Klinikum, Kinderonkologie:
Das Projekt Fruchtalarm findet unter anderem, neben vielen weiteren Einsatzorten in Deutschland, wöchentlich im Johannes Wessling Klinikum in Minden auf der Kinderkrebsstation statt. Bunte, leckere Fruchtcocktails (natürlich ohne Alkohol) werden von den Fruchties zusammen mit den Kindern gemixt. Neben viel Spaß und einer tollen Abwechslung im Klinikalltag, wird ebenso die Motivation zur Flüssigkeitsaufnahme gefördert, denn oft nimmt diese in der chemotherapeutischen Behandlungen ab.
Die Geschichte der Feuerbestattung
Feuerbestattungen gibt es bereits seit über 5000 Jahren. Schon immer wurden urnenähnliche Gefäße verwendet, um die Asche aufzubewahren. Auch Cäsar hat seinen Körper einäschern lassen – im Römischen Reich war die Feuerbestattung die gängige Bestattungsform. Einen Beweis dafür liefern auch die im Jahr 1912 entdeckten archäologischen Urnenfunde am Standort der Feuerbestattung Minden, im Industriegebiet Minden-Ost. Diese Tonurnen stammen aus der vorrömischen Eisenzeit (ca. 800 bis 300 v. Chr.). (s.u.)
Feuer gilt als reinigendes Element. Deshalb werden beispielsweise bei Buddhisten und Hindus die Körper der Verstorbenen fast immer verbrannt.
Bei uns war die Feuerbestattung lange Zeit verboten. Erst im Zuge der Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie aus hygienischen Gründen wieder erlaubt. 1934 wurde die Feuerbestattung laut Gesetz der Erdbestattung gleichgestellt und 1963 auch von der katholischen Kirche anerkannt. Die Zahl der Feuerbestattungen in Deutschland steigt seitdem kontinuierlich an. Seit der Hospizbewegung Mitte der 1980er Jahre gibt es eine Revolution in der Bestattungskultur. Das Thema Tod wird mehr und mehr enttabuisiert. Zudem reisen Menschen in alle Welt und erleben Bestattungsrituale in anderen Kulturen. Der offenere Umgang hat neue Möglichkeiten geschaffen, die den Vorstellungen der Menschen entgegenkommen. Dieser Wandel ist Teil des gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozesses. Die Menschen wollen die Rahmenbedingungen ihrer Bestattung mitgestalten. Und Angehörige möchten gute Erinnerungen an die letzten Momente mit ihren Verstorbenen behalten. Deshalb wünschen sich immer mehr Menschen individuelle und kreative Bestattungsformen.
Archäologische Funde am Standort der Feuerbestattung Minden
Leben und Tod in Minden Päpinghausen – eine Momentaufnahme aus der vorrömischen Eisenzeit (ca. 800 bis 300 v. Christus)
Original-Fundstücke aus der Ausstellung zum Zeitpunkt der Ausgrabung 2007. Die Urnen gehören zu einem größeren Gräberfeld, auf dem Menschen ihre Toten bestatteten.
Bereits im Jahr 1912 waren beim Bau des Mittellandkanals, nahe der heutigen Feuerbestattung Minden GmbH & Co. KG, erste tönerne Urnen gefunden worden, die einen Brandgräberfriedhof aus vorchristlicher Zeit erkennen ließen. Weitreichendere Erkenntnisse gewannen die Archäolog:innen der LWL Archäologie für Westfalen aber erst viel später, als 1994 bei der Erschließung des Gewerbegebietes Päpinghausen weitere archäologische Funde entdeckt und im Laufe einer 10-jährigen Ausgrabungskampagne untersucht werden konnten.
Hier hatten Gehöfte mit hölzernen Wohnhäusern gestanden, in denen Menschen und Tiere unter einem Dach lebten. Ihre Lebensgrundlage war die Landwirtschaft, was zahlreiche kleine aus Holz gebaute Getreidespeicher belegen. Darüber hinaus bezeugen ungewöhnlich viele Spinnwirtel (Schwungscheiben zum Herstellen von Garnen) einen erheblichen Umfang der Textilherstellung, die als häusliches Handwerk ausgeübt wurde. Für Westfalen sehr selten ist der Nachweis von Buntmetallverarbeitung; es wurde ein nahezu vollständig erhaltener Gusstiegel geborgen sowie Fragmente von mindestens vier weiteren, in denen noch Reste von Metall hafteten. Mit dem Beherrschen dieser Technik ist auch ein gewisser Wohlstand zu erklären. Zwar haben die Bewohner:innen – als die Siedlung aus noch unbekannten Gründen aufgegeben wurde – alles mitgenommen was von Wert war, doch sind dabei einige Stücke verloren gegangen.
Dazu zählen eine Perle aus Bernstein, die aus dem Nord- oder Ostseebereich verhandelt worden sein kann, sowie Perlen aus blauem und grünem Glas. Die Prunkstücke sind jedoch eine bronzene Gewandspange, eine sog. Bügelplattenfibel, ein verzierter massiver Bronzering sowie eine gläserne blaue Schichtaugenperle mit milchig gelber Fadenauflage. Letztere Stücke haben ihre hauptsächliche Verbreitung im keltischen Kulturkreis und lassen damit nicht nur einen gewissen Wohlstand sondern auch weitreichende Kontakte der Bewohner in ferne Regionen erkennen.
Ihren Friedhof hatten die Menschen etwa 1.500 Meter südöstlich der Siedlung, im Zwickel zwischen dem heutigen Mittellandkanal und der Magdeburger Straße. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. bestatteten sie hier über einen langen Zeitraum hinweg ihre Toten. Mehr als 90 Gräber konnten die Archäolog:innen untersuchen; weitere Gräber waren aber bereits beim Bau des Kanals zu Beginn dieses Jahrhunderts zerstört worden. Das jüngste untersuchte Grab datiert in das 3./2. vorchristliche Jahrhundert.
In jener Zeit war die Feuerbestattung die ausschließliche Bestattungsart. Die Verstorbenen wurden auf einem Scheiterhaufen verbrannt und in Urnen aus Ton oder in organischen Behältnissen, wie etwa einem Lederbeutel, beigesetzt. Einen kleinen Einblick in die Glaubenswelt jener Menschen erlaubt uns die Beigabensitte, denn den Toten waren vielfach kleine tönerne Becher ins Grab gelegt worden, vermutlich mit Nahrung für den Weg ins Jenseits oder für ihr Leben nach dem Tod.
Gusstiegel zur Bronzeverarbeitung und verzierter, gegossener Bronzering / Glasperlen (Foto: S. Brentführer, LWL-Archäologie für Westfalen) / Gewandspange, sog. Fibel Typ Manching, Bronze mit Koralleneinlagen aus dem 2. Jh. v. Chr., Rekonstruktion LWL-Archäologie für Westfalen (Foto H. Kröger, Bielefeld) / Rekonstruierte Schmuckausstattung einer Frau aus der Eisenzeit (Grafik; G. Riedel, Bielefeld)
Wohnstallhaus in der vorrömischen Eisenzeit (Grafik G. Riedel, Bielefeld) / Feuerbestattung war in der vorrömischen Eisenzeit in Ostwestfalen die alleinige Bestattungssitte und blieb es bis in die Römische Kaiserzeit (4. Jh. n. Chr.) (Grafik G. Riedel, Bielefeld)
Die verbrannten Knochen waren oft noch so gut erhalten, dass uns anthropologische Untersuchungen auch einzelne hier beerdigte Menschen näher bringen können; so etwa die Bestattung in Grab 82: ein 1,75 Meter großer Mann, der im Alter von ca. 50 Jahren verstorben ist und in seinem letzten Lebensabschnitt vermutlich stark unter Kiefer- und Skeletterkrankungen gelitten hat. Von den der modernen Feuerbestattung übergebenen Menschen berichten Bilder und Dokumente; diese Nachrichten fehlen aus jenen Jahren. Mit Hilfe der Archäologie und der Anthropologie können wir aber dennoch vieles über das Leben und Sterben der Menschen in Minden Päpinghausen vergangener Epochen erfahren.
Die Original-Urnenfundstücke sind uns vom LWL zur Ausstellung in der Feuerbestattung Minden GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt worden. Diese können bei Interesse auch besichtigt werden.
In Zusammenarbeit mit: